Uganda – ein Land im Aufbruch:
Hoffnung auf eine bessere Zukunft

uganda_03Wer einmal die reichhaltige Landschaft Ugandas und die Freundlichkeit der Menschen dort kennen gelernt hat, kann Winston Churchill verstehen. Der frühere britische Premier geriet einst regelrecht ins Schwärmen, pries die Schönheit der „Perle Afrikas“ in höchsten Tönen. Nach der Unabhängigkeit 1962 litt das Land erst unter der Schreckensherrschaft von Milton Obote, dann von Idi Amin und kam auch danach lange nicht zur Ruhe. Während des bis 2008 anhaltenden Bürgerkriegs im Norden flüchteten Millionen Menschen aus den umkämpften Gebieten, in denen marodierende bewaffnete Truppen für Terror und Leid sorgten. Seitdem herrscht zumindest innerhalb der Grenzen von Uganda Frieden. Und das ostafrikanische Land blüht langsam auf – auch durch Hilfe aus dem Ausland.

Stabilisierende Kraft in Ostafrika

Die Hoffnung ist groß, die Zukunft jedoch ungewiss. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bescheinigt Uganda zwar, sich in den vergangenen Jahren zu einer stabilisierenden Kraft in der Region entwickelt zu haben. Denn Frieden ist in der Region nach wie vor die Ausnahme. Einigermaßen stabil ist die Lage lediglich bei den Nachbarn im Osten und Süden, Kenia und Tansania. Sorgen bereiten dagegen die Nachbarn im Norden und Westen: die Demokratische Republik Kongo, der Südsudan und Ruanda, die einfach nicht zur Ruhe kommen. Krisenherd bleibt dabei insbesondere der Kongo. Im Grenzgebiet zum Sudan und zu Burundi toben seit Jahrzehnten immer wieder Kämpfe mit wechselnden Kriegsherren – auch um Rohstoffe wie das für die Handy-Herstellung wichtige, ebenso seltene wie wertvolle Coltan. Die Beziehung Ugandas zum Kongo sind angespannt – auch durch Streitigkeiten über den Grenzverlauf im Bereich des Albertsees.

Neun Nationalparks und die „Big Five“

uganda05Die vergleichsweise friedliche Lage in Uganda sorgt vielfach für Verbesserung. Die Zahl der Touristen, die sich an der reichhaltigen Flora und Fauna der „Perle Afrikas“ mit ihren neun Nationalparks, sechs großen Wildreservaten, den großen Seen und dem Weißen Nil erfreuen, wächst wieder. Das ist kein Wunder, leben doch in Uganda die „Big Five“ (Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen, Leoparden), aber auch Nilkrokodile, Flusspferde, Giraffen, seltene Berggorillas und mehr als 600 Vogelarten.

Bildung als ein wichtiger Schlüssel

Wichtig für den zarten Aufschwung sind auch die Erholung der Landwirtschaft und vor allem die Fortschritte bei der Bildung, für die Projekte wie das Jugendzentrum Sharing in der Hauptstadt Kampala verantwortlich sind. Hier liegt einer der Schlüssel für die Erfolge von morgen. Denn über 50 Prozent der Einwohner Ugandas sind jünger als 14 Jahre.

Bittere Armut auf dem Land

uganda07Der Nachholbedarf (und die Hoffnung) ist groß. Denn noch immer gehört Uganda zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Anteil der Menschen, die in bitterer Armut leben, liegt trotz aller Bemühungen und der Zusammenarbeit mit der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds nach wie vor bei über 30 Prozent (Mitte der 1990er Jahre waren es jedoch noch deutlich über 50 Prozent). Besonders von Armut betroffen sind vor allem die Menschen in ländlichen Gebieten, im krisengeplagten Norden – und Frauen.

Weit hinten bei der Entwicklung

Die Lebenserwartung hat sich im Vergliech zu früheren Jahren leicht gesteigert, beträgt aber noch unter 60 Jahren, wie die Länderdatenbank der Stiftung Weltbevölkerung zeigt. Das Durchschnittseinkommen liegt bei mageren 350 Euro (im Jahr!). Über ein Viertel der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Nur einer von zehn Menschen lebt mit Elektrizität. Auf dem Index menschlicher Entwicklung 2014 (HDI) der Vereinten Nationen lag Uganda auf Platz 164 – von 187 Ländern.

Mit der „Vision 2040“ in die Zukunft

Doch die Menschen in Uganda lassen sich die Hoffnung auf ein besseres Leben nicht nehmen. Die derzeitige Regierung verfolgt mit internationaler Unterstützung ein ehrgeiziges Zukunftsprogramm. Ob staatliche Stellen, Entwicklungshilfe-Organisationen, kirchliche Hilfswerke oder die unglaubliche Vielzahl von Selbsthifeprojekten der Bevölkerung: Nur gemeinsam lässt sich die einstige „Perle Afrikas“ wieder dauerhaft zum Strahlen bringen.

Hier gibt es weiterführende Informationen zu Uganda, Afrika und Bekämpfung der Armut:

=> Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

=> Länderdatenbank der Stiftung Weltbevölkerung

=> Index menschlicher Entwicklung 2014 (HDI) der Vereinten Nationen