Armut in Afrika und Überfluss hier
bei uns: zwei Seiten der selben Medaille

Fernsehbilder aus Afrika: Das sind meist Katastrophenberichte über Hunger, Dürre, Gewalt, Flucht und Vertreibung. Dabei ist Afrika ein Kontinent mit einem überwältigenden Reichtum an Bodenschätzen und natürlichen Ressourcen. Ob Kakao für die Schokolade, Baumwolle für unsere Jeans und T-Shirts, wertvolle Rohstoffe für die Industrie sowie Edelmetalle für Schmuck und Hightech in PCs und Smartphones, dazu Kaffee, Bananen und andere exotische Früchte, ja sogar ganzjährig frisches Obst und Gemüse sowie Schnittblumen zum Billigst-Preis: Ohne all diese Rohstoffe wäre unser Wohlstand hierzulande kaum vorstellbar.

Und doch gilt Afrika als Sinnbild für das Armenhaus auf unserem Planeten. Das liegt vor allem daran, dass sich seit der Kolonialzeit nur wenig an den ungerechten Regeln des Weltmarktes geändert hat. Noch immer übersteigen die Handelsprofite der Industrieländer um ein Dutzendfaches die staatlichen Entwicklungshilfezahlungen, die allenfalls wie ein Trostpflaster wirken können. Dabei ist Afrika nicht nur ein wichtiger Lieferant für billige Rohstoffe: In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich der Kontinent mehr und mehr zu einer gigantischen Müllhalde für Elektroschrott und andere gefährlichen Industrie-Abfälle. Ebenso wurde Afrika zu einem wichtigen Abnehmer unserer mit Steuergeldern hoch subventionierten Agrar-Exporte, die nun vor Ort die Existenz von Millionen Kleinbauernfamilien zerstören.

Ein weiterer Grund für die verbreitete Armut sind korrupte Politiker und nicht enden wollende grausame Bürgerkriege, die vielfach selbst kleinste Fortschritte wieder zunichte machen. Und dann kommen auch noch Naturkatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen hinzu, die in Zeiten des drohenden Klimawandels wohl gerade in Afrika weiter zunehmen werden.

Die Schere zwischen Arm und Reich muss geschlossen werden

Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: Unser Wohlstand und unsere Überflussgesellschaft stehen in direktem und indirektem Zusammenhang mit Hunger, Not und Elend in Afrika. Dabei ist längst klar: Keine Hälfte der Welt kann ohne die andere Hälfte überleben. Also muss uns eigentlich schon aus reinem Eigeninteresse an einem gerechten Interessenausgleich zwischen Nord und Süd gelegen sein.

Trotz mancher Rückschläge: Viel wurde schon erreicht

Und in der Tat gibt es ja durchaus auch zahlreiche Meldungen, die hoffnungsvoll stimmen. So konnte in den meisten afrikanischen Ländern die Kindersterblichkeit innerhalb von 20 Jahren halbiert werden. Immer mehr junge Mädchen und Frauen haben einen Schulabschluss. Der Anteil der Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben müssen, konnte massiv gesenkt werden.

Mit einem unbändigen Willen zur Veränderung haben sich überall auf dem Kontinent Abertausende von Selbsthilfeprojekten gegründet. Ganz konkret und mit kleinen Schritten wollen – und können! – die Menschen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und ihre Situation vor Ort verbessern.

Der Wille zur Selbsthilfe verdient unsere Unterstützung

Dieser Mut und dieses Engagement verdienen unsere Hochachtung und unsere Unterstützung. Am einfachsten geht das immer noch durch Spenden – sei es für kirchliche Hilfswerke, für seriöse und erfahrene Spendenorganisationen oder sei es für kleine private Initiativen wie die Projektpartnerschaft Hetzerath-Sharing.