Computerlab und PV-Anlage: Mit
geballter Power in eine bessere Zukunft
Es war eine der größten Investitionsmaßnahmen in der jüngeren Geschichte von Sharing – und möglich wurde sie dank des tollen Engagements der Hetzerather Vereinswelt sowie engagierter privater Spender. Damit war der Grundstein gelegt für ein staatliches Zuschussprogramm des deutschen Entwicklungshilfeministeriums, für das sich der Verein Projektwerkstatt Zukunft erfolgreich beworben hatte. So wurden aus jedem Spenden-Euro aus Hetzerath vier Euro für unseren Projektpartner Sharing Youth Centre.
Aus 1 Spenden-Euro wurden 4 Euro für Sharing!
Und das wurde vor Ort mit dem Geld erreicht:
- Komplette Neuausstattung der beiden völlig veralteten PC-Schulungsräume inkl. Mobiliar, hier insbesondere Ersatz der vorhandenen Uralt-Rechner (z.T. aus den 1990er Jahren) durch 20 moderne PC-Arbeitsplätze, alle ausgestattet mit aktueller Anwendungssoftware sowie Internet-Anschluss
- 8 inventarisierte Lehrer-Laptops für den mobilen Einsatz in den Klassenräumen, dazu Netzwerkserver, Drucker, Scanner, Beamer, Backup-Festplatten etc.
- Installation eines kostenloses WLAN-Zugangs im Bereich von Schulbücherei und Computerlab
- Aus- und Fortbildung von 2 Lehrkräften zur Vermittlung fortgeschrittener Kenntnisse in den Bereichen IT-Administration, Mediendesign, Office-Anwendungen und Web-Programmierung
- Aus- und Fortbildung von 9 weiteren Lehrkräften zur Vermittlung von Grundlagenkenntnissen zu fachspezifischen PC-Anwendungen in den jeweiligen handwerklichen Ausbildungsberufen (Buchführung, Konstruktionszeichnen, Kostenrechnung, Hotelmanagement etc.)
- Diebstahlsichere Installation einer leistungsfähigen Photovoltaik-Anlage samt Speicherbatterien für eine dauerhaft günstige, vor allem aber krisensichere und verlässlich störungsfreie Stromversorgung der gesamten IT-Infrastrutkur bei Sharing
Zahlen & Fakten: die Finanzierung im Detail
Gesamtkosten (Investitionen, Schulungsmaßnahmen etc.) | 35.600 Euro |
Spenden / Erlöse aus „Hetzerath spielt“ 2016 und 2017 | 6.900 Euro |
Staatl. Zuschuss (BMZ) via Projektwerkstatt Zukunft | 26.700 Euro |
Eigenbeitrag Sharing Youth Centre | 2.000 Euro |
Deshalb ist dieses Projekt so wichtig:
Längst gehören heutzutage auch in Uganda (wie überall auf der Welt) Computer zum Berufs-Alltag, egal ob im Management privater Unternehmen oder in den Amtsstuben der Ministerien. In krassem Gegensatz dazu steht freilich die technische Ausstattung an den Schulen und Universitäten – diese nämlich ist schlichtweg nicht vorhanden. Jedenfalls nicht an staatlichen Bildungseinrichtungen und auch nicht an Berufsschulen, die sich mit bescheidenen kirchlichen Mitteln oder Spenden gerade so über Wasser halten können.
Zugang zu Computern nur für die reiche Oberschicht
Das bedeutet im Klartext: Nur Kinder aus der reichen Oberschicht, die eine teure Privatschule besuchen können, haben Zugang zur modernen Computertechnologie. Alle Anderen (und das sind über 98% der Jugendlichen in Uganda) bleiben quasi als IT-Analphabeten von der globalen Zukunft abgeschnitten.
Welches Ausmaß diese Misere mittlerweile angenommen hat, konnte bis Herbst 2017 am Jugend- und Berufsbildungszentrum Sharing Youth Centre „live“ besichtigt werden: Die dort zu erschwinglichen Preisen angebotenen PC-Kurse waren die einzigen weit und breit und teilweise monatelang im Voraus ausgebucht. Dabei wurden die Schulungen an Uralt-Rechnern durchgeführt, die zum Teil noch auf dem Betriebsystem Windows 95 liefen. Pater Rudi Lehnertz hatte sie einst als Sharing-Direktor in ganz Kampala bei Unternehmen zusammengebettelt, die sich darüber freuten, dass ihre ausrangierten PCs noch als Sachspenden einem guten Zweck dienen konnten.
Von Uralt-PCs in die IT-Moderne: Update erfolgreich!
Seit Herbst 2017 freilich gehört Sharing selbst zu den Schrittmachern in die IT-Zukunft Ugandas – und das haben die dortigen Auszubildenden und ihre Lehrkräfte der langjährigen Projektpartnerschaft mit Hetzerath zu verdanken. Nach einem geradezu professionellen gemeinsamen Planungsprozess konnten bei Sharing zwei Schulungsräume komplett neu für moderne PC-Anwendungen ausgestattet und eingerichtet werden. Dazu passend wurde auf dem Dach des Schulungsgebäudes auch gleich eine Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher installliert. Sie macht das Sharing Youth Centre unabhängig nicht nur von den aktuell explodierenden Energiekosten, sondern vor allem von den ständigen Stromausfällen, die einen geregelten PC-Unterricht bislang stets zum Lotteriespiel werden ließen.
Alles in allem kann das Jugend- und Berufsbildungszentrum nun also mehrfach punkten. Zum einen durch bessere Zukunfts-Chancen für die Auszubildenden bei Sharing, zum anderen durch zusätzliche Einnahmen dank kostenpflichtiger Kursangebote für externe Interessenten. Trotz Dreischichtbetrieb selbst an den Wochenenden hatte sich nämlich innerhalb kürzester Zeit eine lange Warteliste gebildet – Tendenz weiter zunehmend.
Danke an „Hetzerath spielt“ und alle Spender/innen
Diese tolle Erfolgsgeschichte wäre freilich nicht möglich gewesen ohne das fantastische Engagement der hiesigen Vereine beim alljährlichen großen Dorf-Event „Hetzerath spielt“. Zusammen mit großzügigen Spenden von Privatpersonen bildeten diese Einnahmen den 25-prozentigen Finanzierungssockel des Gesamtprojekts – die Grundvoraussetzung für den staatlichen Förderzuschuss des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Höhe von sage und schreibe 26.700 Euro. Auch wenn das bürokratische Prozedere mit Antragstellung, Abwicklungsformalitäten und Abschlussbericht mühselig war: Am Ende steht eine Bilanz, die sich wahrlich sehen lassen kann.