In Ruhe lernen können: Ein Wohnheim für gefährdete Mädchen und Frauen

Das ist mit dem Geld aus Hetzerath geschehen:

  • Auf dem Gelände des Berufsbildungs- und Jugendzentrums Sharing wurde ein Wohnheim („Girls’ Hostel“) für bis zu 40 sozial benachteiligte und den Gefahren von Kriminaltität und Missbrauch besonders ausgesetzte Mädchen bzw. junge Frauen gebaut.
  • Errichtet wurden 5 ebenerdige Schlafräume mit jeweils 4 bis max. 8 Betten, ein vor neugierigen Blicken geschützter Innenhof, dazu moderne Sanitäranlagen und eine kleine Gemeinschaftsküche samt Essraum. Außerdem entstand ein Wohn-/Schlafraum für eine erfahrene sozialpädagogisch geschulte Hausmutter („matron“).

Auch für dieses Projekt gelang es dem Verein Projektwerkstatt Zukunft, beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung einen anteiligen Förderzuschuss an Land zu ziehen. Damit wurden erneut aus jedem Euro aus Hetzerath rund vier Euro für unseren Projektpartner Sharing.

Projekt-Gesamtkosten ca. 32.000 Euro
Private Spenden sowie Erlöse aus Adventskonzert 2017,
„Hetzerath spielt“ 2018 sowie „Café der Kulturen“ (anlässlich 950 Jahre Hetzerath)
7.500 Euro
Staatlicher Zuschuss (BMZ) via Projektwerkstatt Zukunft  22.000 Euro
Eigenbeitrag Sharing Youth Centre 2.500 Euro*
* in Form von Möbeln, Fenstern, Türen etc. in Eigenleistung durch die Ausbildungs-Werkstätten von Sharing  

Das Mädchen-Wohnheim wurde pünktlich zum Schuljahresbeginn am 16. Februar 2019 bezogen und am 31. März 2019 feierlich eingeweiht. Damit konnte auch dieses Partnerschafts-Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Ganz herzlichen Dank für Ihre Spenden und Ihr Engagement!

Darum ist dieses Projekt für die jungen Frauen bei Sharing so wichtig:

Am Sharing Youth Centre (SYC) mitten in der ugandischen Hauptstadt Kampala absolvieren mittlerweile jährlich bis zu 300 junge Menschen überwiegend aus sozial benachteiligten Verhältnissen eine solide Berufsausbildung. Weit über die Hälfte der Auszubildenden sind Mädchen und junge Frauen. Sie stammen aus den umliegenden Slumgebieten oder haben sich aus ihren Heimatdörfern hierher durchgeschlagen, weil sie sich in der Stadt bessere Zukunfts-Chancen erhoffen.

Die meisten Sharing-Schülerinnen wohnen und lernen in für uns unvorstellbaren Verhältnissen. Sie sind vor allem nachts kriminellen wie sexuellen Übergriffen ausgeliefert. Traumatisiert von diesen Erlebnissen, brechen viele Betroffene ihre Berufsausbildung ab und verlieren damit jegliche Hoffnung auf ein besseres Leben. Auch eine zunehmende Zahl an Teenager-Schwangerschaften sowie eine weiterhin hohe Ansteckungsrate mit HIV/Aids sind traurige Resultate dieser schwierigen Wohn-Situation, unter der generell viele Mädchen und junge Frauen in Kampala leiden.

Zwar bietet Sharing neben der reinen Berufsausbildung auch eine umfassende soziale und psychologische Betreuung durch ausgebildete Sozialarbeiter/innen sowie auf Wunsch auch seelsorgerische Begleitung an. Internatsunterkünfte gab es bislang jedoch nicht.

Genau das änderte sich mit dem Bau eines Wohnheims für Mädchen und junge Frauen. Besonders gefährdete Schülerinnen können dort während ihrer (bis zu einjährigen) Ausbildungszeit in einem geschützten Umfeld gemeinschaftlich wohnen und lernen. Eine fördernde sozialpädagogische Betreuung ist inklusive, ebenso eine größtmögliche Teilhabe an den kreativen Freizeitmöglichkeiten, die Sharing abends und an den Wochenenden allen Jugendlichen aus der näheren und weiteren Nachbarschaft anbietet.

Übrigens: Das Wohnheim wurde auf den Namen „Saint Josephine Bakhita Hostel“ getauft. Josephine Bakhita (1869-1947) war eine im Sudan geborene Canossianerin, die als Kind ein Sklavinnen-Schicksal zu erleiden hatte und im Jahr 2000 heiliggesprochen wurde. Sie wird in Uganda vor allem von katholischen Frauen verehrt.

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