Neue Schulbücher als Leuchtturm-
Projekt in den Slums der Umgebung

Die Schulbücherei bei Sharing ist nach unseren Maßstäben mehr als bescheiden. Für Schüler, Studenten und selbst Lehrkräfte aus den umliegenden Slums jedoch ist sie die einzige Möglichkeit, um an Lernmaterialien zu kommen. Mit den Einnahmen aus “Hetzerath spielt” und dank weiterer privater Spenden konnten dort erstmals seit vielen Jahren wieder neue Bücher angeschafft werden.

Zahlen & Fakten

  • Realisiert im Sommer 2016 aus dem Reinerlös von „Hetzerath spielt“ 2015 sowie dank weiterer privater Spenden aus Hetzerath und Umgebung
  • Gesamtbudget: ca. 3.500 Euro, davon 3.200 Euro aus Hetzerath und ca. 350 Euro Eigenbeitrag des Sharing Youth Centre aus der Büchereikasse
  • Gekauft wurden insgesamt 226 neue Schulbücher für unterschiedliche Klassenstufen bzw. Schul-/Studienfächer, jeweils entsprechend dem aktuellen Stand der Lehrpläne.
  • Ebenfalls im Budget enthalten waren die Materialkosten für stabile neue Buchregale sowie staubsichere Glasvitrinen. Sie wurden in der Schreinerei-Werkstatt von Sharing in Eigenleistung getischlert.

 

Die Bedeutung dieses Projekts

Die Bücherei von Sharing ist weit und breit die einzige öffentlich zugängliche Möglichkeit, um zu lesen – und wird keinesfalls nur von den Auszubildenden von Sharing genutzt. Aus den umliegenden Armenvierteln strömen pro Tag durchschnittlich weit über 200 Schülerinnen und Schüler, aber auch Universitätsstudenten und selbst Lehrkräfte hierher in den Lesesaal. Denn eine Ausleihe der Bücher ist nur stundenweise erlaubt; keinesfalls dürfen die Bücher wie bei uns üblich für einige Tage oder gar Wochen mit nach Hause genommen werden. Stattdessen sitzen Dutzende junge Menschen dichtgedrängt und mucksmäuschenstill an grob gezimmerten Pulten im Lesesaal, um einzelne Kapitel seitenweise abzuschreiben oder sich zumindest die wichtigsten Stichworte zu notieren – für sie die einzige Möglichkeit, um sich auf anstehende Prüfungen vorzubereiten.

Staatliche Unterstützung für derartige Bildungsangebote gibt es in Uganda nicht. Deshalb verlangt Sharing minimale Nutzungsgebühren, die gerade so die laufenden Kosten decken. Weil aber für viele Familien aus den umliegenden Slums selbst der Kauf von Schulheften oder Schreibstiften kaum zu finanzieren ist, verzichtet Sharing bei sozialen Härtefällen auf diese Gebühren – sonst hätten die Kinder aus ärmsten Verhältnissen überhaupt keinen Zugang zu Bildungsmaterialien.

Finanzieller Spielraum für regelmäßige Neuanschaffungen bleibt dabei nicht. Dabei wären diese dringend nötig. Gerade im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich veralten die Inhalte schnell, und auch der äußere Zustand der Bücher wird nach vielen hundert Ausleihungen selbst bei noch so sorgfältigem Umgang nicht unbedingt besser.

Dank der Spenden aus Hetzerath konnten hier zumindest die größten Lücken wieder geschlossen werden – wenn auch nur vorübergehend. Denn die Erweiterung des Ausleih-Angebots sprach sich wie ein Lauffeuer herum. Prompt verdoppelte sich die Zahl der Büchereikunden, was wiederum zu Engpässen im Lesesaal führte. So gehört es bei Sharing mittlerweile zum Alltagsbild, dass sich junge Menschen gruppenweise unter einen Baum setzen und sich gemeinsam in ein gemeinsam ausgeliehenes Schulbuch vertiefen.

Bücherei 2.0 – Willkomen im digitalen Zeitalter

Es gibt noch ein paar gute Nachrichten. So erfreut sich beispielsweise ein von Sharing mittlerweile eingerichteter Fotokopier-Service wachsender Beliebtheit und bringt zusätzliche Einnahmen in die Büchereikasse. Und dank der neuen, aus Hetzerath finanzierten IT-Infrastruktur samt Internetanschluss haben nun auch die Besucherinnen und Besucher der Schulbücherei kostenlosen Zugang zu Wikipedia und anderen Lern- und Informations-Plattformen. Aber das ist eine andere Geschichte, die Sie hier nachlesen können:
  => Zum Projektbericht über das neue Computerlab