Neues Projekt in Vorbereitung: Sharing Farm kann bald auch leckere Pilze anbieten
Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Kohl in mehreren Varianten, diverse einheimische Blattgemüse und Salate: Auf der Farm unseres Projektpartners Sharing Youth Centre in Uganda kann dank des solarbetriebenen Bewässerungssystems fast ganzjährig geerntet werden. Bald sollen auf dem rund einen Hektar großen Gelände erneut Bauarbeiten stattfinden: Der landwirtschaftliche Betrieb wird um eine Pilzzucht erweitert – wieder mit finanzieller Unterstützung aus Deutschland. Ein Teil der notwendigen Summe von umgerechnet gut 11.000 Euro kommt aus dem Erlös von „Hetzerath spielt“ 2024. Einen weiteren Teil hat der Salmtaler Verein wwh (wir wollen helfen) mit einer Spende von mehr als 5.000 Euro beigetragen. Außerdem wollen wir das katholische Hilfswerk Misereor um einen Zuschuss bitten.
Die Sharing Farm entstand in den Jahren 2021 und 2022. Damals entschied sich Sharing, in seiner Berufsschule neben den handwerklichen Lehrgängen (u.a. Schreinern, Schweißen, Schneidern) auch eine landwirtschaftliche Ausbildung anzubieten. Gemüseanbau, Aufzucht von Schweinen oder Hähnchen-Mast: Wer einen dieser Kurse bucht, lernt großenteils täglich ganz praktisch auf der Sharing Farm. Das gilt bald auch für den Anbau von Pilzen. Dafür sollen drei einfache Gebäude mit einer Gesamtfläche von rund 80 Quadratmeter entstehen: Im Incubation Room wird Substrat mit Pilzbrut geimpft, im Grow Room wachsen die Pilze – zunächst die auch in Uganda besonders beliebten Champignons, später noch andere Sorten – heran und in der „Küche“ werden sie für den Verkauf hergerichtet. Schon jetzt haben sich mehrere Restaurants und Supermärkte auf die Liste der möglichen Abnehmer setzen lassen. Denn die Sharing Farm ist bekannt für die gute Qualität ihrer Produkte.
Wenn die Produktion angelaufen ist, sollen frische Pilze auch im kürzlich renovierten „Hofladen“ der Sharing Farm angeboten werden, wo immer mehr Familien aus den umliegenden Vierteln gerne einkaufen. Und der Koch, der das tägliche Schulessen für die Sharing-Absolventen sowie die Lehrkräfte zubereitet, freut sich ebenfalls bereits darauf, gelegentlich Pilze verarbeiten zu können. Um Ernteüberschüsse auf keinen Fall wegwerfen zu müssen, wird Sharing zudem in Eigenarbeit einen einfachen, aber effektiven Solartrockner bauen. Das Muster dafür hat die renommierte Hilfsorganisation Welthungerhilfe gemeinsam mit ihren afrikanischen Partnern entwickelt und vielfach erprobt. Neben frischer Ware sind getrocknete Pilze auf ugandischen Märkten ebenfalls häufig zu finden.
Die Zusatzeinnahmen aus der Pilzzucht kann die Sharing-Berufsschule gut gebrauchen: Je mehr Geld sie aus eigener Kraft erwirtschaftet, desto einfacher ist es, die Gebühren für die angebotenen Kurse erschwinglich zu halten und so möglichst vielen jungen Leuten eine Ausbildung zu ermöglichen. Der Andrang ist riesig, denn Uganda ist eines der jüngsten Länder weltweit. Der Altersdurchschnitt der Gesamtbevölkerung beträgt dort knapp 16 Jahre – bei uns in Deutschland dagegen über 45 Jahre.