Nsambya Babies Home: Liebe und
Geborgenheit für Slum-Waisenkinder
In direkter Nachbarschaft zum Sharing Youth Centre geben fromme Ordensschwestern rund 30 Waisenkindern liebevoll Obdach und Geborgenheit, medizinische Versorgung sowie Platz zum Spielen und Lernen. Dank eines Benefizkonzerts der Hetzerather musiktreibenden Vereine sowie Eltern-Spenden und eines Adventsbasars der Hetzerather Kindertagesstätte konnte die ärgste Not zumindest ein klein wenig gelindert werden – wenn auch mit auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlichen Projekten.
Wo anfangen, wo aufhören? Und wie am besten und sinnvollsten helfen? Diese Fragen stellen sich unweigerlich jedem Besucher des Nsambya Babies Home, einem Waisenhaus mitten in einem der Armenviertel Kampalas und in direkter Nachbarschaft zu unserem langjährigen Projektpartner Sharing Youth Centre. Rund 30 Waisenkinder werden hier von den frommen Ordensschwestern rund um Sister Sarah Christine Nalwoga betreut. Die Kleinen wurden abgegeben von völlig überforderten Teenager-Müttern aus einem der Slums oder oft auch von einer Polizeistreife, die am Straßenrand ein verlassenes Häufchen Elend aufgegabelt hatte – meist schwer krank und völlig unternährt.
Auch die Mitglieder der Partnerschaftsdelegation Hetzerather Vereine und Gemeindevertreter, die sich im Herbst 2017 auf einer (selbstfinanzierten!) Studienreise nach Uganda von den bisherigen Erfolgen der gemeinsam angestoßenen Projekte überzeugen konnte, waren tief beeindruckt von diesem Elend. Noch mehr aber von der aufopferungsvollen Hingabe der Ordensschwestern, denen schon Pater Rudi Lehnertz während seiner Zeit in Uganda wann immer möglich Hilfe und Unterstützung hatte zukommen lassen.
Kaum zurück in Deutschland, legten sich insbesondere die Kindertagesstätte St. Hubertus und ihr Förderverein ins Zeug, ebenso die örtlichen musiktreibenden Vereine. Dank privater Spenden, einem Adventsbasar und dem anteiligen Erlös aus dem traditionellen gemeinsamen Adventskonzert kamen so über 1.500 Euro für das Nsambya Babies Home zusammen. Dort hatten sich die Schwestern schon konkrete Gedanken darüber gemacht, was denn nun „außer der Reihe“ besonders dringend gebraucht würde.
Ganz oben auf der Wunschliste stand ein neuer Holzherd – und zwar einer mit „richtigem“ Kamin, auf dass der beißende Qualm der alten offenen Feuerstelle in der Küche des Waisenhauses nach außen abziehen kann. Überrascht waren die Hetzerather dann vom nächsten Punkt auf der Wunschliste: ein gemauerter Verbrennungsofen hinterm Haus – und zwar zur halbwegs seuchen-sicheren „Entsorgung“ nicht nur des üblichen Hausmülls, sondern auch der täglich im Dutzend anfallenden Einweg-Windeln. Diese bekommt das Waisenhaus zwar als Sachspende von heimischen Händlern großherzig zur Verfügung gestellt. An eine ordnungsgemäße Müllentsorgung wie hier in Deutschland denkt in Kampalas Armenvierteln jedoch eher niemand – mit oftmals (im wahrsten Sinn des Wortes) zum Himmel stinkendem Ergebnis.
Drittens schließlich sollten auf der Wunschliste auch jene Glaubensschwestern nicht vergessen werden, die etwas außerhalb der Millionen-Metropole Kampala ein weiteres Waisenheim betreiben: Dort fehlt es manchmal sogar an ausreichend Grundnahrungsmitteln wie Reis, Speiseöl oder Bohnen, um die Waisenkinder jeden Tag halbwegs ordentlich satt zu bekommen. Mit dem Geld aus Hetzerath konnten hier die Speisekammern erst mal wieder nachhaltig aufgefüllt werden.